Pflanzenschutz/Schädlinge
Pilzliche Schaderreger
Pilzkrankheiten sind die lästigsten, hartnäckigsten Rosenschädlinge und können zu verheerenden Schäden führen. Da die chemische Bekämpfung nicht immer von Erfolg gekrönt ist und das letzte Mittel sein sollte, müssen wir auf die Vorbeugung besonderen Wert legen. Da Pilze in der Regel Schwächeparasiten sind, ist es sinnvoll dafür zu sorgen, dass es den Pflanzen gut geht. Verwenden Sie möglichst Sorten mit ADR-Prädikat oder mit einer guten Bewertung der Blattgesundheit. Der Rosenstandort sollte sonnig und luftumspült sein, der Boden lehmhaltig und tiefgründig mit einem ph-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Die Rosen sollten stets ausgewogen ernährt werden. Machtlos sind wir jedoch bei sehr anfälligen Sorten und extremen Wetterkapriolen, wie verregneten Sommern oder extremer Trockenheit und Hitze.
Sternrußtau
Schadbild: Nach der ersten Blüte entstehen auf den Blättern schwarzbraune an Ruß erinnernde Flecken, die sich sternförmig ausbreiten. Es folgt die Gelbfärbung der Blätter und die Rose wirft sie ab. Starker Befall kann zum kompletten Laubverlust führen. Die Pflanzen werden von Jahr zu Jahr schwächer und frostempfindlich.
Ursache: Rosen auf ungünstigen Standorten und empfindliche Sorten werden befallen. Begünstigt wird der Befall durch starke Temperaturschwankungen und nasse Sommer. Auch sind überdüngte Pflanzen anfälliger, weil das Gewebe weich und durchlässig wird. Der Pilz überwintert auf den abgefallenen Blättern und gelangt über Spritzwasser im Frühsommer wieder auf die Pflanze.
Vorbeugung: Optimale, gut durchlüftete Standorte wählen, damit die Blätter rasch abtrocknen können. Überkopfbewässerung und einseitige Stickstoffdüngung (z.B. nur Hornspäne) vermeiden. Im August Patentkali (Kalimagnesia) zur Ausreifung der Pflanzen geben. Kordes’ Vitanal Blatt- Aktivator kräftigt das Laub und macht es unempfindlicher. Befallenes Laub stets entfernen und im Hausmüll entsorgen. Achten Sie bei der Sortenwahl auf ein ADR® Prädikat oder eine gute Bewertung der Blattgesundheit.
Bekämpfung: Sobald die ersten Symptome auftreten, mit einem zugelassenen Fungizid alle 10 Tage spritzen. Wir empfehlen: Fungisan von Neudorff oder Bayer Garten Rosen-Pilzfrei Baymat. Bitte beachten Sie dabei die Herstellerhinweise.
Echter Mehltau
Schadbild: Auf Blättern, Stängeln und Blütenknospen bildet sich meist„über Nacht“ ein weißer, mehlartiger Belag. Folge sind Wachstumsstörungen und Verkrüppelungen.
Ursache: Rosen auf schlecht durchlüfteten Standorten werden vornehmlich befallen. Temperaturen über 20 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung. Echter Mehltau ist ein Aussenpilz, der nicht ins tiefere Gewebe eindringt.
Vorbeugung: Optimale, gut durchlüftete Standorte wählen, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung rasch abtrocknen können. Überkopfbewässerung und einseitige Stickstoffdüngung (z.B. nur Hornspäne) vermeiden. Im August Patentkali (Kalimagnesia) zur Ausreifung der Pflanzen geben. KORDES’ Vitanal-Blattaktivator kräftigt das Laub und macht es unempfindlicher. Befallenes Laub stets entfernen und im Hausmüll entsorgen. Achten Sie bei der Sortenwahl auf ein ADR-Prädikat oder eine gute Bewertung der Blattgesundheit.
Bekämpfung: Sobald die ersten Symptome auftreten mit einem zugelassenen Fungizid alle 10 Tage spritzen. Wir empfehlen: Fungisan von Neudorff oder Bayer Garten Rosen-Pilzfrei Baymat. Bitte beachten Sie dabei die Herstellerhinweise. Bei leichtem Befall kann mit Kordes’ Vitanal-Blattaktivator gearbeitet werden.
Falscher Mehltau
Schadbild: Auf der Blattunterseite ein weißgrauer Schimmelbelag. Auf der Oberseite zeigen sich zunächst gelbliche Flecken, die sich violett-bräunlich verfärben. Oft ist starker Blattfall zu beobachten. Häufig geht der Pilz auch auf die Rinde über.
Ursache: Falscher Mehltau ist ein Innenpilz und dringt in das Blattgewebe ein. Auf der Rinde sorgt er für Flecken, die dann mit der Zeit aufplatzen.
Vorbeugung: Optimale, gut durchlüftete Standorte wählen, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung rasch abtrocknen können. Überkopfbewässerung und einseitige Stickstoffdüngung (z.B. nur Hornspäne) vermeiden. Im August Patentkali (Kalimagnesia) zur Ausreifung der Pflanzen geben. KORDES’ Vitanal- Blattaktivator kräftigt das Laub und macht es unempfindlicher. Befallenes Laub stets entfernen und im Hausmüll entsorgen. Achten Sie bei der Sortenwahl auf ein ADR-Prädikat oder eine gute Bewertung der Blattgesundheit.
Bekämpfung: Es gibt keine Möglichkeit der chemischen Bekämpfung. Bei befallener Rinde, ist ein Rückschnitt bis ins gesunde Holz nötig.
Grauschimmel
Schadbild: Blütenknospen öffnen sich nicht und können abfallen. Meist legt sich ein grauer Schimmelrasen über die Knospe. Bereits geöffnete Blüten verkleben und bleiben mumienartig an der Pflanze haften. In regenreichen Sommern breitet sich dieser Pilz rasant auch auf die Stängel und Blätter aus (Blattfäule).
Ursache: Feuchtkühle Standorte mit wenig Luftbewegung. Längere Regenperioden mit hohen Temperaturschwankungen begünstigen die Ausbreitung. Duftende Sorten mit ihren weichen Blütenblättern sind eher betroffen.
Vorbeugung: Optimale, gut durchlüftete Standorte wählen, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung rasch abtrocknen können. Überkopfbewässerung und einseitige Stickstoffdüngung (z.B. Hornspäne) vermeiden. Im Juli / August Patentkali (Kalimagnesia) zur Ausreifung der Pflanzen geben. KORDES’ Vitanal-Blattaktivator kräftigt das Laub und macht es unempfindlicher. Befallenes Laub stets entfernen und im Hausmüll entsorgen. Im Beet keinen Rindenmulch verwenden.
Bekämpfung: Entfernen betroffener Pflanzenteile.
Rosenrost
Schadbild: Rosenrost tritt im Frühsommer auf. Auf der Blattunterseite entstehen leuchtend orange-braune Pusteln, die sich auf der Oberseite durch gelbliche und später bräunliche Punkte bemerkbar machen. Meist geht starker Blattfall einher. Pflanzen können bei starkem Befall sehr geschwächt werden und sogar eingehen.
Ursache: Feucht-kühle Standorte mit wenig Luftbewegung und längere Regenperioden begünstigen die Ausbreitung.
Vorbeugung: Optimale, gut durchlüftete Standorte wählen, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung rasch abtrocknen können. Überkopfbewässerung und einseitige Stickstoffdüngung (z.B. nur Hornspäne) vermeiden. Im August Patentkali (Kalimagnesia) zur Ausreifung der Pflanzen geben. Kordes’ Vitanal- Blattaktivator kräftigt das Laub und macht es unempfindlicher. Befallenes Laub stets entfernen und im Hausmüll entsorgen. Achten Sie bei der Sortenwahl auf ein ADR-Prädikat und meiden Sie rostempfindliche Sorten.
Bekämpfung: Ab April sollte mit geeigneten Fungiziden (siehe Sternrußtau) alle 10 Tage gespritzt werden, um die Keimung der Sporen zu verhindern.
Tierische Schaderreger
Die Rose dient vielen Insekten als Lebensraum und Futterquelle. Die meisten sind eher harmlos und richten nur geringen Schaden an, der nur optisch stört. Andere können zum Verlust der Blüte oder ganzer Zweige führen und auch die Rose schwächen. Im Garten sollte immer ein Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen herrschen. Blattläuse werden zum Beispiel in großen Mengen von Marienkäferlarven, Florfliegenlarven, Schwebfliegenlarven und Meisen vertilgt. Einige Schädlinge sind jedoch so gut geschützt, dass sie nicht ausreichend von Freßfeinden oder Pflanzenschutzmitteln erreicht werden können. Hierzu zählen Blattrollwespen, Triebbohrer und Thripse. Bevor man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Erwägung zieht, sollte man den zu erwartenden Nutzen genau abwägen. Optimal sind nützlingsschonende Produkte.
Triebbohrer
Schadbild: Kurz vor der ersten Blüte welken die befallenen Triebe und sterben ab.
Ursache: Es handelt sich um die Larven von zwei Blattwespen. Man unterscheidet den aufsteigenden und den absteigenden Triebbohrer. Die Blattwespe legt ab April ihre Eier in die weichen Triebspitzen oder an der Basis des Blattstiels ab. Die Larve frisst sich innerhalb des Triebes nach oben bzw. nach unten. Ende Juni wird der Trieb verlassen und die Larve verpuppt sich im Boden, wo sie überwintern.
Vorbeugung / Bekämpfung: Häufig befallene Rosen sollten Anfang Mai regelmäßig auf Befall untersucht werden. Die betroffenen Zweige sollte man im Hausmüll entsorgen, bevor die Larven die Pflanze verlassen. Ein natürlicher Gegenspieler des Triebbohrers ist eine Schlupfwespenart. Bei extrem stark befallenen Pflanzen sollte man zwischen April und Juni 2-4 Behandlungen mit einem zugelassenen Insektizid durchführen.
Große Rosenblattlaus
Schadbild: Hemmung des Wachstums, Verkrüppelungen an Blättern, Knospen und Trieben.
Ursache: Im Frühsommer stechen die Blattläuse die jungen und zarten Pflanzenteile an und saugen den Pflanzensaft aus. Sie geben dabei giftige Stoffe ab, was zu Verkrüppelungen führt. Warme und trockene Witterung kann zu explosionsartiger Vermehrung der Läuse führen.
Vorbeugung / Bekämpfung: Blattläuse haben viele natürliche Feinde: z.B. Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegenlarven und Vögel. Sorgen Sie für einen durchlüfteten Rosenstandort.Sobald die ersten Läuse auftreten, sollte rasch mit für Bienen ungefährlichen Mitteln behandelt werden. Wir empfehlen Spruzit® von Neudorff.
Rosenblattrollwespe
Schadbild: Zwischen Mai und September rollen sich die Blätter nach unten entlang der Blattrippe ein.
Ursache: Das Insekt legt seine Eier an die Blattränder. Die im Mai bis Juni schlüpfende Larve sorgt mit der Fraßtätigkeit für das typische Schadbild.
Vorbeugung / Bekämpfung: Alle eingerollten Blätter sollten rasch entfernt werden, bevor die Larven sich verpuppen können. So wird der Befall im nächsten Jahr eingedämmt. Bei immer wieder stark befallenen Pflanzen sollte man eine chemische Bekämpfung durchführen. Der beste Zeitpunkt ist Ende Mai, nach 10 Tagen wiederholen.
Kalifornischer Blütenthrips
Schadbild: Blüten verkrüppeln, öffnen sich nicht oder nur teilweise und sehen aus wie „abgefressen“.
Ursache: Thripse sind bis 2 mm große Insekten, die im Frühsommer in die Blütenknospen eindringen und mit ihrer Saugtätigkeit für diese charakteristischen Verkrüppelungen sorgen. Häufig sind nur die stark gefüllten Sorten betroffen, da die Insekten dort vor Fressfeinden geschützt sind. Schwülwarme Witterung begünstigt die Ausbreitung des Thripses. Der Thrips ist auch für Gärtnereien ein sehr großes Problem, da die meisten Bekämpfungsmethoden versagen und die Tiere schnell Resistenzen bilden.
Vorbeugung / Bekämpfung: Geschädigte Blüten sollte man entfernen. Eine erfolgreiche chemische Bekämpfung im Freiland ist leider nicht bekannt. Meist verliert man durch Thripse einige Blüten vom ersten Flor. Wenn man die entfernt, kommen schnell neue und der Thrips ist evtl. nicht mehr aktiv.
Kleiner Rosenkäfer
Schadbild: Ende Mai bis Ende Juni treten Lochfraßschäden an Blüten und Blättern auf.
Ursache: Dieser Käfer kann in einigen Jahren epidemieartig auftreten und die ganze erste Blüte vernichten. Seine Larven fressen hauptsächlich Wurzeln von Stauden und Gräsern und können im Rasen größeren Schaden anrichten.
Vorbeugung / Bekämpfung: Das Absammeln der Käfer ist die schonendste und sicherste Methode. Gegen die Larven im Rasen ist der Einsatz spezifischer Nematoden möglich. Zum Abfangen der Käfer sind Pheromon-Trichterfallen im Handel. Fledermäuse, Krähen und Spatzen fressen die Käfer. Larven werden vom Igel und Grünspecht vertilgt. Häufige Bodenbearbeitung mindert den Befallsdruck.
Erdbeer Blütenstecher
Schadbild: Ungeöffnete Blütenknospen hängen an dem halbdurchtrennten Blütenstiel oder fallen auf den Boden. In der Abbildung ist der Befall an einer Moosrose zu sehen.
Ursache: Der Erdbeerblütenstecher ist ein etwa 3 mm großer Käfer, der Ende April / Anfang Mai ein Ei in die geschlossene Blütenknospe legt und anschließend den Blütenstiel annagt. Dadurch öffnet sich die Knospe nicht und die Larve des Käfers ist geschützt.
Vorbeugung / Bekämpfung: Die Rosen sollten im April regelmäßig untersucht werden und die betroffenen Knospen schnell entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Gemeine Spinnmilbe
Schadbild: Zunächst punktförmige, später flächig ausgebreitete, silbrige bis bronzefarbene Aufhellungen an der Blattoberseite. Teilweise werden die Blätter mit einem feinen Gespinst überzogen.
Ursache: Spinnmilben saugen an der Blattunterseite. In die Einstichstelle dringt Luft, die auf der Blattoberseite als heller Fleck zu sehen ist. Ein ähnliches Schadbild verursachen Rosenzikaden, allerdings sind die Flecken der Spinnmilbe deutlich kleiner. Spinnmilben bevorzugen eine warme und trockene Witterung, daher kommen sie häufig an Standorten vor einer heißen Südwand ohne Luftbewegung vor.
Vorbeugung / Bekämpfung: Ein gut durchlüfteter Standort ist zu wählen. Sorgen Sie für eine ausgewogene, kalibetonte Ernährung und gleichmäßige Wasserversorgung. Befallenes und abgefallenes Laub sollte entfernt werden. Wie bei allen Tieren, so gibt es auch bei den Spinnmilben Gegenspieler, die die Massenvermehrung unterbinden. Es handelt sich z. B. um Raubmilben und Raubwanzen. Gezielt einsetzen lassen sich diese Nützlinge leider nur im Gewächshaus. Raubmilben sind beweglich, während die saugenden Spinnmilben an ihrem Platz bleiben. Raubmilben sind größer und rötlich, während die kleineren Spinnmilben eher gelbgrün sind. Wer also mit der Lupe die „Rote Spinne“ entdeckt, sieht in Wirklichkeit häufig die auffälligeren Raubmilben, die schon mit der Bekämpfung der Spinnmilben begonnen haben.
Rosenzikade
Schadbild: Entlang der Blattadern zeigen sich zunächst kleine weißliche Sprenkel, die sich dann über das ganze Blatt ausdehnen. Dieses Sauggeschehen sorgt dann auch für charakteristische, blasenartige Verkrüppelungen der Blätter, die es auch nach Spätfrösten geben kann.
Ursache: Ab Ende Mai saugen diese weißlich- grünen Insekten auf der Blattunterseite. Sie springen bei Berührung sofort auf und fliegen hoch.
Vorbeugung / Bekämpfung: Die Rosen sollten ab Ende Mai regelmäßig untersucht werden und bei starkem Befall besonders auf den Blattunterseiten mit einem Mittel gegen saugende Insekten, z.B. Spruzit® von Neudorff, behandelt werden.